Krokodil/Krok (Desomorphin) wohl dem Heroin beigemischt
Das kürzlich im Ruhrgebiet aufgetauchte Opiod Desomorphin, besser bekannt unter dem Szenenamen Krokodil bzw. Krok, könnte laut der vier in Bochum aufgetretenen Verdachtsfälle normalem Heroin beigemischt worden sein. Nach Informationen der Krisenhilfe Bochum berichten Betroffene, dass sie eine pulvrige Substanz erworben hätten, die wie Heroin aussah. Momentan werden Heroinproben in Bochum nach Bestandteilen von Desomorphin untersucht.
Desomorphin ist in Deutschland und Österreich ein nichtverkehrsfähiges Betäubungsmittel und wirkt ähnlich wie Heroin. Wegen des Produktionsverfahrens beinhaltet das aus Kodein, Jod und rotem Phosphor (in vielen Fällen auch anderen Beimengungen) hergestellte Opiat eine Vielzahl an toxischen Nebenprodukten, was sich mit weitreichenden negativen Folgen auf das Weichteilgewebe auswirkt. So können große Wundabszesse enstehen, die bis hin zur Nekrose (Fleischverfall und Faulung) führen.
Der Krisenhife Bochum e.V. warnt daher alle Heroin-Gebraucher/Konsumenten:
- Jeder i.v.-Konsum/Spritzen kann die katastrophalen Schäden durch die Giftstoffe
der Herstellung sowohl im Bereich der Einstichstelle als auch in anderen Körperorganen
hervorrufen. - Jeder andere Konsum, bei dem der gekaufte „Stoff“ direkt in den Körper gelangen
kann, wie z.B. beim Sniefen, kann dort auch solche Schäden hervorrufen.
Beim Sniefen z.B. können die Schäden im Bereich der Nase, des Rachens, der
Luftröhre und der Bronchien auftreten. - Nur beim Blech-Rauchen ist erwartbar, dass man die Beimischung von „Krok“
bemerken könnte, weil der sonst typische Heroingeruch wahrscheinlich verändert
wird.
UPDATE, 14. Oktober 2011 – 16:00 Uhr
Medienberichten zurfolge stellte das LKA Bochum nach Untersuchung von neun Heroin-Proben bisher keine Beimengungen von Desomorphin fest.